Der Haspel

Nachgebauter Haspel im Bergbaumuseum

Oft liegt eine Erzschicht tief unter dem Boden so dass man sie nur mit einem senkrechten Schacht erreichen kann.
Die älteste Form eines Aufzuges ist der Haspel, bei dem das Seil von Hand aufgewickelt wird.

Aus Agricola «De Re Metallica» Holzschnitt von 1556

Schon Acricola beschreibt und zeigt den Haspel als Aufzug für Erz, Gestein und zuweilen auch als «Fahrte», das heisst als Aufzug für Bergarbeiter.

Nachgebauter Haspel im Bergbaumuseum

Der nachgebaute Haspel im Museum lässt erahnen, welche Mühsal es bedeutete, das Material aus einem Bergwerkschacht heraufzuziehen.

Rechne:

Der Schacht sei 50m tief. Unten wird ein horizontaler Stollen gegraben von 1×1 Meter Querschnitt und 100 Meter Länge.
Der Kessel fasst 30 Liter. Ein Liter Gestein wiegt 3 kg. Wie oft muss man den Kessel hochziehen ?
Und wie lange dauert der Bau des Stollens wenn man annimmt dass Tag und Nacht gekurbelt wird?

Bergbau-Schachte in Euterpe, Almeria, Spanien

Haspel eines über 200m tiefen Bergbau-Schachtes in Euterpe, Almeria, Spanien. In diesem Fall mittels eines Getriebes von umlaufenden Pferden angetrieben (Pferde-Göpel). Um 1850.
Infolge des trockenen Klimas gut erhalten. In der Schweiz sind die meisten Haspel nur noch rudimentär erhalten oder ganz verfault.

In tiefen Schächten war der Transport von Gestein, Erz und Arbeitern alles andere als ungefährlich.
Aus dem Buch „La Vie Souterraine et les Mineurs“ von L. Simonin, Paris 1867.
Der Autor vergleicht den Eintritt zur Arbeit ins Bergwerk mit «in die Schlacht ziehen». Das Risiko war ähnlich.

Ein seltener und wertvoller Fund aus Graubünden, Buffalora